Wieder fast ein Jahr vergangen, ohne trinkbare Ergebnisse. Allerdings wurde in der Zwischenzeit mal wieder weiterentwickelt und optimiert. Hier folgen erst einmal Impressionen, High- und Lowlights, gelearnte Lessons sowie das Brauprotokoll.



Die erste Hiobsbotschaft kam am Freitag Nachmittag, alles war gepackt und in den Startlöchern, aber Sudbruder Stefan musste wegen eines familiären Notfalls die Anreise ins Braucamp zunächst auf Eis legen. Die letzten Vorbereitungen und ausstehenden To-Dos haben wir also zu zweit erledigt und drückten die Daumen, dass sich über Nacht die Situation entspannen würde. Dem war leider nicht so und daher starteten wir schweren Herzens den Brauvorgang mit 2 Stunden Verspätung ebenfalls zu zweit. Besonderer Schwermut entstand, da es der erste Brautermin seit fast einem Jahr war und wir in der Zwischenzeit die Brauanlage um einige schöne Innovationen erweitert hatten:
- einen Kochblock, auf dem die zu befeuernden Töpfe in angenehmer Arbeitshöhe platziert werden, und der Brenner darunter so positioniert werden konnte, dass man sich zum anfeuern nicht mehr in die Stichflamme auf den Boden legen musste,
- den neuen Topf „Erna“, mit integriertem Ablassstutzen und zusätzlichem Loch für unsere digitale Temperaturmessung,
- eine neue formschöne Schiene zur Arretierung des Rührwerks.
Diese Weiterentwicklungen ließen das Maischen und Würzekochen auch zu zweit zu einem recht entspannten Prozess werden. Zumindest bis zu dem Punkt, an dem wir „nur noch schnell checken mussten, dass der Kühlkreislauf dicht ist“. An der Stelle wird auch die Dokumentation etwas dünner…



Nach dem aufregenden letzten Teil dann erstmal durchatmen und ein bisschen was futtern, danach dann das beliebte Reinigen aller Komponenten – um 00:16 waren wir im wahrsten Sinne des Wortes durch.


Die Gärung war auch am Sonntagabend noch nicht angelaufen, vermutlich weil wir zu weit runter gekühlt hatten und es dann in der Nacht auch im Wohnwagen zu kalt war. Also haben wir die Temperaturregelung etwas erhöht und mal wieder die Daumen gedrückt. Mit Erfolg, denn am Montag kam dann endlich die blubbernde Erlösung.
Samstag 03.09. Karbonisierung mit 215g Zucker auf 39 Liter Bier (5.5g/l) und abfüllen.



Verköstigung 14.10.22

Erster Geschmackseindruck:
- ausgewogen!!!
- Farbe sehr hell, relativ klar
- süßliche Hefenoten auf der Zunge
- leichte Säurenote
- frische Bitternote
- Mischung aus Bittere und süßlichen Noten und Hopfen, aber nichts dominant
- stabile Schaumkrone, leicht cremig
Brauprotokoll
10:40 | Angefeuert (Hauptguss 45 Liter) |
11:08 | Einmaischen bei 45°C Schüttung: 3,91 kg Weizenmalz 3,91 kg Pilsnermalz 1,57kg Hafermalz 160g Sauermalz |
11:11 | 1. Rast bei 44°C |
11:31 | Angefeuert |
11:53 | 2. Rast bei 63°C |
12:28 | Angefeuert |
12:40 | 3. Rast bei 72°C |
13:03 | Jodprobe ✔ |
13:05 | Abmaischen |
13:15 | Läuterbeginn (Rührwerk raus!) Nachguss: 20 Liter |
14:17 | Spindeln: 50,9°C / 10°P -> korrigiert 12,8°P |
14:45 | Läuterende: 50,5 Liter 45,5°C / 9,8°P -> korrigiert 12°P |
15:05 | Angefeuert bei 49°C (zwischendurch etwas gewartet wegen Regen) |
16:08 | Kochbeginn (80 Minuten) 21g Simcoe 22g Citra |
17:20 | 21g Simcoe 16g Cascade |
17:25 | 22g Citra 16g Cascade |
17:30 | 30g Simcoe 23g Cascade |
18:04 | Kühlung läuft: 43,5 Liter Leichte Verzögerung wegen Problemen bei der Dichtung und Spülung des Kühlkreislaufs. |
18:25 | Topf leer! 14,6°C / 13,5°P -> korrigiert 13,3°P Hopfenstopfen: 66g Citra 28g Simcoe 145g Cascade |
18:54 | ANGESTELLT! |