Nach dem Chaos mit Murphy und unserer großartigen Dienstreise ins Hallertau waren wir mehr als ready, um endlich einen sauberen Durchgang mit dem Klassiker der Untergärigen Biersorten hinzulegen und uns dem Pils zu widmen.

Aus Fehlern lernt man und so waren wir diesmal top vorbereitet. Wir hatten den Raspi zur digitalen Temperaturmessung verbessert, eine neue Pumpe fürs Kühlsystem angeschafft, fehlendes Werkzeug und Putzmittel aufgestockt, die Schläuche der Kühlanlage optimiert und abgedichtet und uns eine kleine Liste gebaut mit Dingen, die wir auf jeden Fall erledigt haben mussten, bevor die freitagabendliche Euphorie die Handlungsfähigkeit einschränkt.
Außerdem hatten wir einen zweiten Kühlschrank inkl. zweitem kleinen Gärfass gekauft, so dass wir zwei kleine untergärige Sude ansetzen konnten. Einen mit gestopftem Hopfen bei der Gärung und einen ohne, zum Vergleich.
Der Brautag verlief erfreulich Problemfrei.









Die Lektion zur ordentlichen Gärführung bei untergärigen Bieren hatten wir bereits gelernt, also wollten wir die Temperatur nicht nur beim Maischen überwachen, sondern auch beim Gären in der Lage sein, die erforderlichen Änderungen der Temperatur in den Gärschränken von Berlin aus kontrollieren und regeln zu können. Daher wurden beide Kühlschränke mit Keramiklampen zum Heizen von Terrarien ausgestattet und über InkBirds zur Temperaturregelung mit dem Internet verbunden. So konnten prinzipiell wir am Handy sehen, wie die Temperatur im Fass ist – genial.




Entsprechend großartig (aus unserer Sicht) wurde dann auch das Ergebnis.
Ein schön klares, helles gelbes Pils, trocken und knackig, süffig wie sau, schöne Kräuternoten vom Bitterhopfen, spritziges Mundgefühl mit feinperligem Schaum, der fairerweise etwas mehr Standkraft hätte haben können. In der gestopften Variante dann auch noch mit blumiger Hopfennase – wir waren richtig happy!


Brauprotokoll
08:54 | Angefeuert (Hauptguss 35 Liter) |
09:32 | Eingemaischt Schüttung: 8,2 kg Pilsner 0,47 kg CARAPILS 0,33 kg CARAHELL 0,47 kg Sauermalz |
09:42 | 1. Rast bei 64 °C (45 Min) |
10:27 | Angefeuert |
10:35 | 2. Rast bei 72°C |
10:52 | Jodprobe ✔ Angefeuert |
10:58 | Maischeende |
11:03 | Läuterbeginn Nachguss: 27 Liter |
13:40 | Läuterende: 44 Liter Anfeuern bei 46,7 °C -> Spindeln gibt korrigiert 12,7 °P |
14:55 | Kochbeginn (60 Minuten) 65g Hallertauer Traditon |
15:45 | 15g Irish Moos |
15:50 | 95g Hallertauer Tradition 59g Cascade |
15:57 | Kochende Spindeln: 13,1 °P korrigiert |
17:00 | ca. 39 Liter abgefüllt |
17:20 | Heizlampen und InkBirds installiert |
23:07 | ANGESTELLT! 1x gestopft mit 75g Spalter und 25g Magnum |
Auch wirklich sehr schön sind die Etiketten geworden – tolle Sache das, Jungs! :-*